Freitag, 17. Juni 2005

Definition Mems

Der Begriff des Mems (von Mimetik=Nachahmung und Memory=Gedächtnis) bezeichnet eine grundlegende Idee oder einen Gedanken, der sich durch evolutionäre Techniken weiterentwickelt und verbreitet. Ein Mem ist damit die Erweiterung der darwinistischen Theorie der natürlichen Selektion auf den Bereich der Kultur. Grob gesagt bedeutet ein Mem für die kulturelle Entwicklung das gleiche wie ein Gen für die biologische Entwicklung. Der Begriff stellt somit eine Erweiterung des Begriffs des Darwinismus dar. Er wurde erstmalig 1976 durch den Zoologen Richard Dawkins in seinem Buch "The Selfish Gene" (deutsch: Das egoistische Gen) in den geistes- und kulturwissenschaftlichen Diskurs eingeführt. Das Mem stellt ein hypothetisches Analogon zum Gen dar.

Sonntag, 12. Juni 2005

Paul Virilio „ Krieg und Fernsehen“

Nach Paul Virilio, der seit dem Beginn der Golfkrise ein Tagebuch über die mediale Ausschlachtung des Konflikts und die Auswirkungen auf den Zuschauer schrieb, ist die Frage nach dem Unterschied von Information und Propaganda mit der Berichterstattung im Golfkrieg hinfällig geworden. Trotz der faktischen Informationssperre wurde der Zuschauer mit einem Übermaß an ungesicherten Informationen überflutet, was letztendlich zur Desinformation führte. Der "Krieg in Echtzeit", den CNN mit seiner "live coverage" des Fernsehbildschirms ermöglichte, verhinderte eine Reflexion der wirklichen Geschehnisse.20 Doch scheint die Information in diesem Krieg ohnehin zur Nebensächlichkeit verkommen zu sein, wenn man die Darstellungsweise und Berichterstattung von CNN betrachtet. Die reine Abbildung des Krieges reichte für eine gute Quote schon aus, und alles was dabei transportiert wurde, war das Gefühl, beim Kampf von Gut gegen Böse dabei zu sein. Die Manipulation der Zuschauer begann also nicht unbedingt mit der Zensur oder Propaganda der Militärs, sondern geschah vor allem durch die ständige Live-Übertragung, deren Wirkung alle Nachrichten in den Schatten stellte. Die geweckten Emotionen hinterließen einen viel stärken Eindruck als die gehaltlosen Informationen.
Die Medien machten sich selbst durch ihre gegenseitige Konkurrenz zu einer "Kommunikationswaffe"21 an der "vierten Front"22, der Informationsfront. Dabei wurde der erste Erfolg an dieser neuen Front damit erreicht, daß die Weltöffentlichkeit auf die Seite der USA gezogen wurde und das massive Einschreiten in den Konflikt dadurch eine Legitimation erhielt. Als dann der Krieg begonnen hatte, war CNN als erster Berichterstatter an der Front der wichtigste Meinungsbildner und durch seine regierungstreue Haltung schon fast zum Staatsfernsehen geworden. Ganz nebenbei wurde dieser Krieg durch die CNN-Live-Übertragungen in alle Wohnzimmer zu einem Weltkrieg. Virilio gibt zu bedenken, dass vor allem die Medien die Wirkung der kriegerischen Auseinandersetzung auf die öffentliche Meinung bestimmen. Somit hängt dann auch das politische Ergebnis eines Krieges nicht nur von seinem militärischen Ausgang ab, sondern auch und vor allem von dem Bild, das die Medien von dem Konflikt in die Welt getragen haben.

Dienstag, 10. Mai 2005

Overheadprojektor-wichtige Informationen für die Gestaltung der Folien

1. Schriftarten und Schriftgrößen

Grundsätzlich gilt: Alle mageren Schrifttypen eignen sich nicht für Präsentationen. Sie sind aus größerer Entfernung schwer zu entziffern.
Geeignete Schriften sind Groteskschriften wie Arial, Swiss oder Univers.
Weniger geeignet sind Serifschriften wie zum Beispiel Times, die häufig für Druckdokumente verwendet wird.
Ungeeignet sind Schmuckschriften wie Book Antiqua oder Monotype Corsiva. Sie sind schwer zu lesen.

Auch Schreibschriften sind häufig schwer lesbar. Man sollte lieber Druckschriften verwenden, es sei denn, man hat eine besonders schöne Schrift. Mit einer Schreibschrift kann man einen besonderen Effekt erzielen, wenn diese zum Inhalt der Aussage passt. Wichtig: Sparsam damit umgehen!

Einheitliches Schriftbild:

Schriftarten sollten möglichst nicht vermischt werden - Maximal 3 Schriftarten. Fuer alle Folien sollte man die gleiche Schriftart und Schriftgröße verwenden
Überschriften, Unterpunkte, Zitate, Tabellen sollen durchgängig ein einheitliches Schriftbild aufweisen.

Großbuchstaben (Versalien) sind schwerer zu lesen als Groß- und Kleinbuchstaben. Versalien soll man nur - wenn überhaupt - bei kurzen Wörtern oder zum Herausheben eines Begriffs verwenden.
Schrifgrösse
Die Schriftgröße sollte so gewählt sein, dass sie auch in der letzten Sitzreihe noch zu lesen ist. Beachte: Auf dem PC wirkt die Schriftgröße anders als auf der Projektionswand.

Worauf geachtet werden sollte:

Abstand der Teilnehmer
von der Projektionsfläche
(Meter) Schriftgröße

(Millimeter)
bis 10 5 bis 8
bis 15 10 bis 13
bis 20 15 bis 18
bis 25 20
bis 30 25



Keine kreativen Experimente:
Das Auge ist es gewöhnt, von links nach rechts zu lesen. Präsentationsfolien und Charts sollten das berücksichtigen. Auf kreative Experimente - wie etwa ein schräges Anordnen der Schrift - sollten Sie verzichten.
Tipp:
Ein häufiger Fehler ist die Wahl einer zu kleinen Schrift. Ihre Lesbarkeit sollte man daher vorher in dem Raum testen, indem man später präsentiert.

2. Farben:

Farbe ist ein wirkungsvolles Hilfsmittel für die visuelle Kommunikation ( falsche Akzente)
Wie Farben wirken:
Farben haben ihre eigene Sprache, wirken kühl oder warm. Sie haben Signalwirkung, sprechen Gefühle an. Farben können damit positive und negative Stimmungen erzeugen.

Farbpsychologie
• Rot steht für Aktivität, Emotionen, Stopp und Signale.
• Blau sybolisiert Ruhe, Tiefe, Sachlichkeit.
• Grün ist die Farbe der Hoffnung, des Wachstums.
• Gelb steht für Fröhlichkeit, Vorsicht.
• Weiß für Klarheit, Reinheit.

Beachte: Diese Assoziationen gelten nur für den westlichen Kulturkreis!!!



Einheitliches Farbbild:

Das Erscheinungsbild muss professionell wirken. Man muss sich fuer bestimmte Farben entscheiden und die dann fuer die gesamte Präsentation nutzen.
Ein häufiger Fehler in der Praxis: Ein paar Folien haben viel zu bunte Diagramme, der Rest ist nüchtern Schwarz-Weiß gestaltet. Für den Betrachter ist es einfacher, wenn gleiche Sachverhalte oder Datengruppen durchgängig in der gleichen Farbe oder mit gleichen Symbolen abgebildet sind.
Bei Textdiagrammen reichen in der Regel drei Farben:
• eine Farbe für den Hintergrund
• eine Farbe für besondere Hervorhebungen und für Überschriften
• eine Farbe für das Firmenlogo oder für den Rahmen

Farbkominationen:
Text und Hintergrund sollten einen Kontrast bilden. Hervorhebungen mit hellen Farben sind in den hinteren Reihen meist nicht zu erkennen. Für Hintergrunsfarben eignen sich Pastelltöne und helle Farben wie Gelb. Für die Schrift sollte eine dunkle Farbe gewählt werden.

Die Hersteller von Projektoren empfehlen:
• Für Kleinbild-Dias und Bildschirmpräsentationen: helle Schrift auf dunklem Hintergrund.
• Bei Folien für Overhead-Projektoren und Diagramme auf Papier: dunkle Schrift auf hellem Hintergrund.

Wichtig:

Die Komplementärfarben Rot und Grün sollten nicht gemeinsam verwendet werden, vor allem dann nicht, wenn damit etwas hervorgehoben werden soll. Farbenblinde erkennen zwischen diesen Farben keinen Unterschied!!


Fehler bei der Visualisierung:

Durch diese Fehler hinterlässt der Präsentator einen unprofessionellen Eindruck!

• Fehlerhafte Folien
Vor der Präsentation erfolgte keine Prüfung der Folien. Die Visualisierungen enthalten Rechtschreibfehler oder geben Inhalte falsch wieder. Die Folge: Auch kleine 'Fehler zeugen von Inkompetenz.
• Verkratzte Folien
Der Präsentator verwendet für seine Folien keine Schutzhüllen und geht unachtsam mit den Folien um. Die Folge: Kleine Kratzer und Fingerabdrücke sind auf der Projektionswand gut zu sehen und wirken schlampig.
• Unprofessionelle Textdiagramme
Folien oder Charts beinhalten zu viel Text oder unpräzise Aussagen. Oder: Die Schrift ist zu klein geraten und kann in den hinteren Reihen nicht mehr gelesen werden. Die Folge: Schwer lesbare Diagramme lenken von den Aussagen ab, reduzieren die Wirkung, statt sie zu unterstützen.
• Unnötige Zahlenreihen
Der Präsentator präsentiert auf seinen Folien nüchterne Zahlenreihen. Besser wäre es, er hätte die Zahlenreihen in verständliche Diagramme, zum Beispiel Balken - oder Tortendiagramme umgewandelt. Die Folge: Das Publikum kann die Zahlen in kurzer Zeit nur schwer aufnehmen und auch nicht richtig interpretieren.
• Falsche Medienwahl
Der Präsentator hat nicht berücksichtigt, dass er den Verantstalltungraum nicht verdunkeln kann. Die Folge: Das Publikum wurd geblendet, es fühlt sich unhöflich behandelt
• Zu viele Medien
Der Präsentator wird zum Vorführer einer Show. Die Medien dienen nicht mehr dazu, die Präentation zu unterstützen, sondern sind Selbstzweck. Die Folge: Eine solche Show geht zu Lasten der Inhalte.
• Schlechter Umgang mit der Technik
"Weiß jemand, wie man das Gerät einschaltet?" - Fragen wie diese signalisieren, der Referent steht mit der Technik auf Kriegsfuß. Die Folge: Gleich zu Beginn weiß das Publikum, dass es einen Anfänger vor sich hat.
• Der Blick wird verdeckt
Der Präsentator steht falsch und verdeckt die Sicht auf die visualisierten Texte und Bilder. Oder: Der Overheadprojektor verschiebt sich und verändert den Blick. Die Fogle: Die Aufmerksamkeit der Teilnehmer lässt nach.

Wichtig:
- Vermeide eine willkürliche Auswahl von Farbakzenten und zu viele Bonbonfarben
- Gleiche Inhalte sollten in der gleichen Farbe dargestellt werden.
- Mehr als drei Farben sind in den wenigsten Fällen sinnvoll, sonst verpufft die Farbwirkung.

Dienstag, 3. Mai 2005

Begriff „ Globalisierung“

Wie kommt ein Wort dazu, zu den Jahrhundertwörtern gezählt zu werden, obwohl es noch in den 80er Jahren in kaum einem Wörterbuch verzeichnet war, nicht einmal in Wirtschaftslexika (hier erst Anfang der 90er Jahre)? Ist es nur ein Beispiel für ein ausuferndes Sprachphänomen unserer durchorganisierten Welt, nämlich die Vorliebe für Wortbildungen, die auf -ierung enden: Rationalisierung, Liberalisierung, Deregulierung, Internationalisierung usw.? Zugrunde liegt global, und das heißt: auf die ganze Erde bezüglich, weltumspannend. Das Adjektiv global leitet sich von lateinisch globus ('Kugel') ab. So wurden seit Ende des 15. Jahrhunderts auch Kugelmodelle der Erde genannt.
Ende der 80er Jahre war Globalisierung nur ein Synonym für Globalisation. Damit wurde das Entstehen weltweiter Finanzmärkte bezeichnet. Doch das Wort erfuhr in wenigen Jahren eine Bedeutungserweiterung: Inzwischen meint Globalisierung grundsätzlich die Entstehung weltumfassender Märkte, die Internationalisierung des Handels, der Kapitalmärkte, der Produkt- und Dienstleistungsmärkte, vorangetrieben durch die neuen Kommunikations- und Informationstechnologien. In einer globalisierten Wirtschaft kann jeder überall Kapital aufnehmen, sucht sich den günstigsten Standort für seine Produktion, verfügt per Internet schnell über alle notwendigen Informationen zur Produktvermarktung in der ganzen Welt.
Für die internationalen Wirtschaftsunternehmen, die Global Players, mag die Globalisierung hochwillkommen sein, viele befürchten jedoch das Ende der Nationalökonomien mit tief greifenden Auswirkungen auf die Beschäftigungs- und Sozialstrukturen der westlichen Länder - Globalisierungsfalle. Nicht ohne Grund forderte der UN-Generalsekretär eine "Globalisierung mit menschlichem Antlitz".

Freitag, 15. April 2005

Begriff: "Emergenz"

Der Begriff Emergenz kommt vom lat.: emergere, "auftauchen", "hervorkommen". Man bezeichnet damit das entstehen neuer Strukturen oder Eigenschaften aus dem Zusammenwirken der Elemente in einem komplexen System.
Der Begriff "Emergenz" wird in einer Vielzahl von mehr oder weniger genau definierbaren Bedeutungen verwendet oft nur als vages Synonym für "Auftauchen" und "Erscheinen", etwas spezifischer für so genannte Systemeigenschaften. Emergenz ist eine wichtige Eigenschaft von komplexen und oder nichtlinearen Systemen im Sinne der Systemtheorie. Solche Systeme können Eigenschaften entwickeln, die sich aus der Summe seiner Einzelkomponenten nicht erklären lassen. Der menschliche Körper ist ein biologisches System, der menschliche Geist ist ein psychisch-mentales System, die Kommunikation erzeugt soziale Systeme, usw. All diese Systeme weisen Emergenz auf: Ihre Eigenschaften (Atmung, Jagdverhalten, Selbstbewusstsein, usw.) lassen sich aus den Einzelteilen (Zelle, Organismus, einzelner Gedanke) nicht erklären.

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